politische video-bewegung

im videomuseum findet sich auch ein einmaliger videoblick in die politische geschichte der frühen alternativbewegung der brd mit etlichen filmen und aufzeichnungen, die sich schon in den 70er und 80er jahren mit themen auseinandersetzten wie: politische bewegungen, umwelt, staatsverständnis und widerstand – probleme jugendlicher in der gesellschaft und die veränderung der medienlandschaft.
aus nordamerika kamen damals informationen, bücher und zeitschriften zu einem alternativen mediengebrauch. durch die einführung der ersten kabelfernsehenstationen in den usa, entstanden dort vielerorts medienzentren, die in den gebrauch der neuen videotechnik einführten. eine der einflußreichsten zeitschriften – radical software– ist jetzt mit downloadbaren artikeln im internet zugänglich.
mit dem auftauchen der videotechnik in den 70er jahren auch in deutschland entwickelte sich auch hier eine deutlich politisch motivierte videobewegung. hatte bald fast jede größere stadt ihre videogruppe, es gab treffen und austausch und videofestivals. die videogruppen dokumentierten aus der szene für die szene – immer mit dem anspruch der „öffentlichkeit“ die „wahre geschichte“ zu zeigen. video bot sich dafür an. im verhältnis zum film war es schnell zu lernen, die ergebnisse lagen sofort vor und mussten nicht erst entwickelt werden und es bestand in der anfangszeit eine große erwartung an die aufklärerische wirkung des „gezeigten bildes“. wenn die normalen fernsehzuschauer nur diese „anderen bilder“ von demonstrationen ( z. b. in brokdorf gegen die atomkraft und ihre werke) einmal sehen würden – dann würde sich vieles ändern, so war die hoffnung.

die wenigsten dieser videos sind heute noch bekannt noch zugänglich. „züri brännt“ hat – frisch restauriert und digitalisiert – etwas nachhaltiger bestanden. aber sonst ? ein reich bebildertes politisches geschichtsbuch wird vom zahn der zeit zernagt und das – ohne dass es auch nur bekannt wäre.

wie kann das sein?

das erste videoformat – eben jenes mit dem die frühen videogruppen arbeiteten – begann sich ende der 80er zu zersetzen. „sticky tape syndrom“ oder STS heißt diese verheerende fehlproduktion im distanzierten technikslang heute – die videogruppen nannten den produktionsfehler „quietsche-seuche“. die videobänder lösten sich auf und schmierten sich um die rekorderteile und das videoband zog sich mit ohrenzerfetzenden quietschen fest. anderes / neues / besseres material war nicht in sicht – dafür aber die nächste (viel teurere) videogeräte-generation. in hamburg gab es zu der zeit mehrere medienzentren, die alle unterschiedliche zielsetzungen hatten.

aus dem „medienladen hamburg“ entstand in der folge bildwechsel – als „frauenmedienladen“. ein anderes medienzentrum „die thede“ feierte vor einigen jahren 20zigstes bestehen – und aus der broschüre, die aus diesem anlass entstand, stammt der folgende text. er eignet sich ganz gut um in die damalige zeit einzusteigen 
und auch, um ein problem der videotechnik kennenzulernen, das dem videomuseum (u.a.) seine bedeutung gibt.

„unser Begriff von „medienzentrum“ entstand zu einer zeit, als „medien“ als sachbezeichnung ähnlich häufig verwendet
 wurde, wie heute „cerealien“ für frühstücksflocken und müsli. in bezug auf medien war das die zeit, in der papiere = texte noch hektographiert oder schnellgedruckt wurden. die blütezeit des blaupapiers, das noch nichts ahnte von seiner konkurrenz durch fotokopierer.
 damals: als computer noch räume füllten, sofortbildkameras so aussahen wie die ersten fotokameras, der film unangefochten 
dastand als das mobile zeitmedium überhaupt und hochlieder auf geblimpte 16mm-kameras angestimmt wurden,
während andere dem S-8 alle macht zuschrieben. und dann kam mit video ein medium in die szene 
(und nur um die geht es hier), das in bezug auf zeitwahrnehmung
 völlig neue qualitäten hatte.

da gab es zum einen das dubiose versprechen, umgangstechnisch
 „ganz einfach“ zu sein, und video wirkte nahezu anarchisch 
im vergleich zu den üblichen technik-hierarchien, der diziplinierende
 zeitfaktor anderer medien (film, fotografie, bleisatz) ,
durch den sich ganze branchen legitimierten – bei video fehlte er
 (zunächst). im gegensatz dazu bestand ein unmittelbarer
 medienzugang auf alles seh- und hörbare, es war die verlockung 
zur medialen beschreibung der welt schlechthin. heute, wo computersysteme für sich mit zeitgewinn im 
sekundenbereich werben, ist die wirkung dieses zentralen
 medienspezifischen effekts, des „sofort“ beim video nicht 
mehr so leicht vorstellbar.

dieses, „sofort“ als kurzer moment zwischen erlebter wirklichkeit,
 abbildung und via bildschirm reproduziertem ereignis, 
hatte eine ungeheuere faszination.
 ‚du kannst es dir gleich ansehen … ich kann es dir sofort zeigen …‘ 
war irrationale bestätigung einer tatsächlichkeit durch 
die eben gemachte aufnahme. dies war zwar keine echte „überprüfung“, 
aber die videoversion war beleg dafür, daß es die wirklichkeit 
gab – bzw. gegeben hatte.

sie war aus einem zweiten winkel betrachtbar geworden. 
die als erste üblichen videohalbzollgeräte ermöglichten auf eine einfache weise die bis heute verblüffendste videoinstallation: eine person kann sich selbst um wenige momente zeitversetzt betrachten. das video bot einen blick 20, 30 oder 60 sekunden in die eigene vergangenheit.

über diese art des umgehens mit video entstand für viele in der sich neu bildenden alternativen medienszene eine eigene untereinander verbindliche medienwirklichkeit, die ganz anders wirksam wurde als die alltagswirklichkeit. alle medienzentren mit politischer grundkonzeption (und das waren anfangs fast alle) leiteten von da ihren aktions-ansatz ab.

öffentliche und private vorgänge und abläufe, für die es vormals nur die schrift oder das gesprochene wort gab (beide der subjektivität verdächtigt), konnten jetzt (wie es aussah: viel objektiver) gezeigt werden. demonstrationen, auseinandersetzungen, diskusssionen – es gab viele bereiche im sozialen umfeld.

die grundhoffnung (bis heute noch generalversprechen und mythos der „medien“) hieß: gibt es erst eine öffentlichkeit, die „das gesehen hat und dann weiß“, dann wird sich vieles ändern. 
auch ein begriff wie „öffentlichkeit“ weist in seinem zeitbezug metamorphosen auf. in der gründungszeit der medienzentren – also in den frühen siebzigern – war „öffentlichkeit“ synonym für menschen, die (z. b. durch medien) von etwas kenntnis bekamen, dann darüber redeten und – im idealfall – handelten.

die „öffentlichkeit“ medien (drei tv-programe, zeitungen und radio) waren suspekt, ihre parteilichkeit galt als sicher: sie informierten nicht, sondern taten etwas, das in der gesamtheit dazu führte, dass eben nicht geredet und schon gar nicht gehandelt wurde. im medienladen hamburg (gegründet 1974) war die vorstellung, dass die öffentlichen medien über die arbeit des medienzentrums berichten würden, in der anfangszeit absurd. die grundhaltung gegenüber dem ansinnen von „außen“, etwas über den medienladen oder die arbeit für eine zeitung/zeitschrift schreiben oder im fernsehen zu zeigen, war überaus skeptisch bis ablehnend. da „staatsknete“ und jede art „öffentlicher“ förderung nicht in frage kam (wir wussten erstaunlich genau um die konsequenzen), bestand auch noch keine legitimationspflicht in form von pressepräsenz. wir machen unsere öffentlichkeitsarbeit selbst!

es gab eigene zeitungen (videomagazin, medienarbeit, cut-in), treffen, tagungen und persönliche kontakte. von einer gruppe oder einem medienzentrum nichts zu wissen, hieß einfach, persönlich nicht informiert zu sein, und das war durch eigeninteresse nachholbar.

erst später, als medienkollegen und -kolleginnen jobs bei presse, funk und fernsehen hatten, gab es artikel und tv-berichte über die „alternativen“. auch selbst dann war lange zeit noch die tatsache, nicht in den öffentlichen medien aufzutauchen, eher ein gutes zeichen. lobende erwähnung und anerkennung von „dieser“ seite war suspekt und anlass das eigene konzept zu überdenken.
 dies hat auch den heute wichtigen nebeneffekt, dass es einerseits recht wenig beschreibungen „von außen“ von der arbeit der medienzentren gibt. die eigenen zeitschriften und berichte mal beiseite lassend, leitet sich aus der these mit der „eigenen öffentlichkeit“ auch die notwendigkeit der eigenen geschichtsschreibung ab – was (wie ich einmal mehr gerade feststelle) gar nicht so einfach ist.

heute, wo die öffentlichkeit die medienöffentlichkeit ist, haben medien und alltagswirklichkeit voneinander getrennte bedingungen und wirksamkeiten. der überschneidungsbereich ist eine schillernde amöbe, auf die kein verlass ist.
die repräsentationspflicht von förderungsabhängigen zentren (ob nun film-/projekt- oder institutionelle förderung) führt zu fast schon virtuellen existenzen.

eigene verlautbarungen (infoblätter, texte, selbstbeschreibungen), die sich an interessierte wenden, eigenen sich oft nicht für die „öffentlichkeit“, und fremdproduzierte in der medienöffentlichkeit „aufscheinende“ berichte müssen von kennerInnen des jeweiligen projektes übersetzt werden, um den alltag wiederzufinden.
 zwar wäre heute die relevanzprüfung ebenso leicht vor ort zu realisieren wie damals, aber die effektivitätskontrolle durch „aufscheinen in den medien“ hat sich so eingespielt, dass ein wünschenswerter „revisor“ ganz undenkbar ist. alle medienzentren haben finanzielle probleme. selbstträgerstrukturen haben nicht überlebt. selbst wo die mitarbeiterInnen ihre „reproduktion“ (woanders) regeln, gibt es probleme für die sog. laufenden kosten. ohne die eine oder andere art von förderung können medienzentren nicht arbeiten, und ohne präsenz in der medienöffentlichkeit ist die förderung schwerer zu bekommen oder zu halten.

die konzepte des anfangs waren deutlich in der zeit verhaftet. so eine einfache geschichte wie der kostenalltag von heute war damals science fiction: kabelfernsehpauschale, mieterhöhungen um z. t. über 100%, einbruchssicherungen, versicherungen, krankenkassenreform u.a.m. – so früher nicht denkbar.
 die einzelnen projekte damals schienen in jeder hinsicht planbar und finanzierbar, eines reihte sich ans andere und wie von selbst entstanden daraus abläufe und geschichte. aber diese erfahrung ist das resultat eines prozesses, der (lebens)zeit brauchte. den zentren und gruppen der anfangszeit waren konzepte wie die herstellung von „gegen“ öffentlichkeit konstituierender handlungsansatz. es gab ein selbstverständliches bewegungsselbstvertrauen, daß sich die zukunft aus dem jetzt entwickeln würde, und daß wir das selber in der hand hätten …

die überwiegen studentisch geprägten gründerInnengruppen schoben alle weiter gefassten perspektivüberlegungen erst einmal auf. die projektvorhaben – übersichtlich und kurzfristig – wurden im einklang gesehen mit den sich politisch und strukturell ganz ähnlich formulierenden gruppen und kollektiven der alternativbewegung. 
auf einer tagung 1978 in salencina in der schweiz diskutierten hamburger medienzentrumsleute zusammen mit kneipenkollektiven aus dem süddeutschen, schäfergenossenschaften und landkommunen aus der schweiz über aspekte von selbstorganisation in gruppen und weiterreichende lebensentwürfe. und die medien?

das video von damals (mit dem auch die tagung in salencina aufgezeichnet wurde) hatte rein äußerlich mit dem heute geläufigen nur die bandbreite gemein – es hieß auch so: halbzoll japan standard 1. das besondere und neue an diesem halb-zoll-video war: in den anzeigen der hersteller mussten schlanke damen lächelnd demonstrieren, mit welcher eleganz und leichtigkeit etliche kilo für kamera und recorder „getragen“ werden konnten.

aber die interessante inkongrurenz der werbung mit der wirklichen welt lag woanders: der suggerierte „private“ videogebrauch fand zunächst überhaupt nicht statt. das neue medium war in erster linie gruppenbildend, förderlich war sicherlich auch, daß die technik faszinierende möglichkeiten bot, aber auch teuer war. 
zu teuer für einzelne, so dass ein zusammenschluss für eine gemeinsame anschaffung nahelag. warum dann aber zumindestens eine recht lange zeit keine private nutzung des gemeinsam beschafften erfolgte, sondern eben eine „kollektive“, und viele damals beschafften geräte noch heute existieren (hätte es damals nicht die bänderseuche von sony-videotapes gegeben), ist eigentlich nicht so einfach zu erklären, aber es soll festgehalten werden: alle medienzentren der gründerzeit haben die räume, die gerätestruktur und den archivgrundstock aus eigenen = privaten mitteln aufgebracht. und es gibt gruppen/zentren, die dieses prinzip beibehalten haben.

vor allem auch die oben erwähnte „bänderseuche“ hat dann dieser ersten gerätestruktur ein ende bereitet, das verwendete sony-videomaterial hatte produktionsseitig einen fehler, der dazu führte, dass die tapes sich zersetzten, sie zogen sich unter lautem quietschen an den recordern fest, weshalb auch dies auch als „quietschenseuche“ in die geschichte einging. dieser bandfehler, der nicht auffangbar, weil es faktisch nur sony-material auf dem deutschem markt gab, zwang nahezu alle videogruppen und zentren zu einem systemwechsel. die meisten vollzogen einen teuren schritt zum u-matic-system. daneben musste in zum teil monatelanger arbeit das halbzollmaterial nach einem speziellen reinigungsverfahren überspielt werden.

es ist reizvoll zu erinnern, wie namen entstanden, begriffe gesucht und gefunden wurden. die meisten waren betont schlicht als bezeichner gedacht. im medienladen hamburg wurde „videothek“ noch mit leichtem unbehagen, aber unter allgemeiner zustimmung von bibliothek abgeleitet. und das erste mal, wo ich das bis dahin allgemein übliche wort „videoband“ schlicht als video abgekürzt sah, war es auf dem plakat, hergestellt in der hochschule für bildende künste hamburg – wo mehr buchstaben typographisch nicht hingepasst hätten. aber besonders die begriffswandlung vom „medienzentrum“ ist faszinierend: während sich heute industrie-/serviceansiedlungen so nennen, oder auch schon mal eine ganze stadt (hamburg – das medienzentrum des nordens), gab es anfänglich durchaus gewisse verständnisschwierigkeiten. „medien“ war eben noch kein wort der alltagssprache, medienzentrum noch viel weniger. aber für diejenigen, die sich in medienzentren zusammenfanden, war und blieb es das, wofür es heute den begriff „corporate identity“ gibt.

hatte mit stolz zu tun. medienzentren waren orte, wo medien (video) zugänglich waren für politische projektvorhaben. die zentren wurden von medienleuten aufgebaut und am laufen gehalten, die sowohl selbst projekte realisierten, wie auch kurse gaben und anderen die medienmöglichkeiten nachebrachten. das machtversprechen der medien (video/film/fotografie, manchmal auch druck) sollte in andere bahnen gelenkt, eigenen zielen dienen.

für mich hatte die auseinandersetzung mit medien noch einen ganz besonderen reiz. es war ja auch das „damals“, als frauen und technik undenkbar oder ein witz waren, (film)kamerafrauen vorgeblich durch das gewicht des equipment auf immer gehandicapt und daher schon im trotz ein verlässlicher emanzipationspartner zu finden war. meine faszination am video bestand ganz wesentlich darin, dass ich von der aufnahme bis zum schnitt bis zur vorführung alles in den händen behalten konnte – vorausgesetzt, ich behielt die gerätebasis eines medienzentrums im rücken.

der unschärfebereich des anfangs, in dem das ausprobieren des medienmöglichen stattfand, wude schnell eingegrenzt. auch die bänderseuche tat das ihrige dazu. nach der „autonomen“ gründerphase stand nun die funktionalisierung an, mit professionalisierung, profilierung und institutstionalisierung. die ausgangssituation der meisten mediengruppen barg, wie sich zeigte, ein durchaus respektables spektrum von zukünften: produktionsbasis für film- und fernseh-produktionen, studios, werkstätten, workshops- und trainingszentren für soziale bildungsarbeit und medienpädagogik, spezialisierte zeitarchive, organisationsbasis für festivals, verleihtätigkeiten, medienjournalismus, medienkünstlerInnen.

wenn auch viel seltener thema und meist nur gegenstand interner diskussionen, gab es das bewußtsein von der idee medienzentrum als permanentem kulturpolitischen experiment und künstlerischem entwurf für orte, an denen eine kollektive auseinandersetzung mit audiovisuellen medien unter den unterschiedlichsten vorrausetzungen stattfinden kann.

wenn auch die ersten zentren den kunstverdacht erst gar nicht aufkommen lassen wollten – die mitarbeitenden bezeichneten sich z.b. lieber als medienarbeiter – hatten später entstehende gruppen und zentren eine andere haltung und /oder einen anderen kunstbegriff. und auch das scheitern der engeren politischen ansätze der anfangszeit schaffte platz für neue konzepte – die dennoch immer ihren ursprüngen verpflichtet waren: die meisten heute noch bestehenden zentren haben immer noch „zielgruppen“ (heute vielleicht eher stammpublikum genannt), in den oft fast nebenbei entstandenen umfangreichen zeitungsarchiven der zentren lassen sich thematische schwerpukte der jeweiligen arbeit in ihrer entwicklung durch die letzten beiden dekaden verfolgen.
und nicht zuletzt deshalb gibt es in fast allen zentren mitarbeiterInnen , die „von anfang an“ dabei waren, und schon von daher besteht eine kontinuität nicht nur in der auseinandersetzung mit medien. worin besteht die motivation in einer zeit, in der die „avantgardefunktion“ von medienzentren definitiv nicht mehr besteht.

in der vergangenheit ist der plural „die medienzentren“ zumindest in dem oben dargestellten zu vertreten – im gegenwärtigen sind in vieler hinsicht die unterschiede wichtiger und interessanter. 
aber wenn es inzwischen erlaubt ist, ergänzend zur konzeptionellen, formalen außenbestimmung der zentren und gruppen, das eigene interesse der mitarbeiterInnen an dieser organisationsform hervorzuheben, finden sich schnell gemeinsamkeiten. und für die zukunft wird es wohl schon deutlicher werden, daß sich in medienzentren zu organisieren, konzepte für alltag und projekte immer wieder neu zu entwickeln und zu realisieren, eine echte und sehr zeitgemäße kunst ist.“

 

einige der digitalisierten filme/ videos – als beispiel:

beispiele für restaurierte videos
„die nullnummer der taz“ die damals noch ganz und gar ausgesprochen „tageszeitung“ hieß – wurde einige monate vor ihrem echten start in stuttgart produziert. viele lokale aktionsgruppen aus anderen städten kamen für 4 tage zusammen um gemeinsam die nullnummer herzustellen – die dann in einer 50.000 auflage gedruckt wurde. die videogruppe stuttgart hatte alles auf video dokumentiert und ein halbstündiges videoband daraus zusammengeschnitten.

“radio donna“ (1978) frauengruppe hfbk hamburg / bildwechsel dokumentation des besuchs beim freien radio „radio donna“- in rom. die kamera schwenkt,  die frauen reden durcheinander. aufnahmen aus dem studio (3 std.  sendezeit/ tag), dem „governo“, dem von frauenprojekten besetzten haus während der aktionen am 8.märz 1978.

“frauen im druck“(1976) von gitta kuhlman
im frühjahr 1976 streikten 80.000 arbeiter/innen in der  druckindustrie für 9% mehr lohn, mindestens aber 140 dm. diese mindestforderung war gerade für frauen wichtig, da sie, in  die unteren lohngruppen eingestuft, bei prozentforderungen am  schlechtesten wegkommen. diese mindestforderung konnte jedoch nicht durchgesetzt werden.im film wird nun die situation der arbeiterinnen, ausgehend von  diesem streik, dokumentarisch geschildert, probleme ihrer  unterbezahlung, auswirkung auf familie (doppelbelastung) und  möglichkeiten gewerkschaftlicher arbeit spielen dabei eine  wesentliche rolle.